Nun sitze ich hier an meinen Laptop und weiß gar nicht so recht, was ich schreiben soll. Meine Gedanken kreisen und kreisen. Wieder ist es einmal knapp 3 Monate her, als ich das letzte Mal hier schrieb. Wie so oft habe ich mir geschworen, dass ich dies ändern werde? Vor etwa 10 Jahren hätte ich es für nicht möglich gehalten. Ich war immer Feuer und Flamme, was das Bloggen anging. Die Zeiten haben sich geändert. Ich habe mich verändert.
Manchmal wünschte ich mir die Anonymität wieder, die es damals eher gab als heute. Heute muss man aufpassen, was man schreibt, um sich nicht angreifbar zu machen. Und das ist ja das Paradoxe daran. Ich würde so viel mehr schreiben wollen, aber ich habe Angst. Angst, mich in dieser Welt zu verlieren, Angst ausgelacht und nicht verstanden zu werden.
Wenn man also im richtigen Leben schon auf Unverständnis trifft, warum sollte man es also dann der ganzen Welt mitteilen? Kann so was nicht auch eine Art Therapie sein, sich zu öffnen, sich mitzuteilen und sich auszutauschen? Es ist wie ein schwerer Rucksack, der immer schwerer und schwerer wird und man das Gefühl hat, dem nicht zu entkommen. Schwarze Wolken ziehen auf und der Regen prasselt ins Gesicht.
Ich habe das Gefühl, ich laufe ein Marathon, aber werde nie an Ziel ankommen, da ich die ganze Zeit immer andere Pläne schmiede. Ich lasse mich ablenken, bin unzufrieden und zwinge mich selbst in die Knie. Warum ich das tue? Meine Vergangenheit. Sie lässt mir keine Ruhe. Auch wenn ich so tue, als hätte ich die Vergangenheit schon längst hinter mir gelassen, so ist es nicht die Wahrheit. Sie tut genauso weh wie vor 15 Jahren.
Und jetzt, in diesen Moment denke ich mir, so interessiert das überhaupt wem? Muss man in dieser Welt nicht stark sein? Menschen können richtig fies und gehässig sein, gerade dann, wenn sie außenstehend sind. Dabei will ich doch nur ein normales Leben leben. Aber was ist auch schon normal?
Ich habe so viele Chancen im Leben platzen lassen, so viele Freundschaften gehen lassen und immer wieder aufs Neue versucht – normal – zu sein. Ich habe mich versucht anzupassen, was kläglich gescheitert ist. Schon mein ganzes Leben fühlte ich mich anders. Dadurch habe ich mir oft, sehr oft sogar, ein eigenes Bein gestellt. Leute wendeten sich ab. Ich strahlte keine Authentizität aus, da ich nie wusste, was ich wirklich will. Sie hielten mich für komisch und seltsam. Ich wunderte mich immer, warum andere Menschen so schnell Freundschaften knüpfen konnten, während ich da saß und nur mit anschaute, wie alles an mir vorbei zog.
Wer das alles bis hierhin durchgelesen hat, danke.
Ich weiß, dass manches vielleicht verwirrend rüber kommt.
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