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Depressionen, den Kampf ansagen

Wichtig: In diesen Post stehen Dinge drin, die triggern können. #Depressionen

Das neue Jahr ist bereits 19 Tage alt. Wir leben von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Die Zeit vergeht. Ich träume davon, dass dieses Jahr besser wird als das letzte. Vieles musste ich akzeptieren lernen und vieles musste ich loslassen. Das Jahr 2024 war wirklich nicht toll, aber es hat mich verdammt viel gelehrt. Ob es mich stärker gemacht hat, kann ich noch nicht sagen. Dafür tut mir manches noch zu sehr weh.

Ich habe eine Freundin im Jahr 2024 gelassen, von der ich immer dachte, dass sie es ehrlich mit mir meint. Das tut sehr weh, vor allem, weil ich der Wahrheit nie ins Auge sehen wollte. Wir haben uns bis dahin jeden Tag über WhatsApp geschrieben. Immer einen guten Morgen, immer eine gute Nacht – das fehlt jetzt. Ich spüre, wie sich ein Kloß im Hals bildet. Das Atmen fällt mir schwer. Tränen kullern über mein Gesicht. Ich spüre, wie mein Herz weint. Ich frage mich, welche Prüfungen ich noch bestehen muss, bis alles endlich besser wird. Mein Leben lang war ich immer für andere da, aber ich war immer diejenige, die auf der Strecke blieb. Ich habe mich nie ernst genug genommen, habe die Fehler immer bei mir gesucht. IMMER. Dabei habe ich nicht gemerkt, wie ich immer mehr auseinanderfiel. Die Person, die ich einmal war, bin ich schon lange nicht mehr. Auf der einen Seite ist es ganz normal, dass sich jeder verändert, aber die Visionen, die ich mal hatte, sind alle verschwunden. Alle Träume, die gelebt werden wollten, sind weg.

Wenn ich jetzt mein jüngeres Ich treffen würde, hätte sie mir bestimmt eine geknallt. Sie hätte nicht gewollt, dass ich weiter in Depressionen versinke. Die Welt ist im Moment kalt und schmerzhaft. Ich weiß nicht, wozu das alles gut sein soll, aber es heißt ja immer, dass man aus schweren Zeiten lernt. Hätte ich damals gewusst, wie es mir heute gehen würde, ich hätte es nicht geglaubt. Ich hätte auch nicht geglaubt, dass ich mich selbst sabotiere. Wenn es mir gut geht, fühlt es sich oft so falsch an. Als hätte ich es nicht verdient. Also sabotiere ich mich, wenn auch unbewusst.

…. Ich lese meine Texte oft noch einmal durch, nachdem ich ein paar Absätze geschrieben habe. Wenn ich die Zeilen jetzt lese, komme ich mir so dumm vor. Ich weiß, dass Depressionen eine ernstzunehmende Krankheit sind, und trotzdem denke ich, wtf, was tue ich mir da an? Im Prinzip weiß ich, was MIR gut tut und was nicht. Aber es scheitert an der Umsetzung.

Oft fällt es mir schwer, in Worte zu fassen, was mir durch den Kopf geht. Viel zu oft vergleiche ich mich mit anderen Menschen, Bloggern oder Influencern. Die schreiben alle so toll, haben eine schöne Aussprache und ich setze mich wieder unter Druck und mache mich schlecht. Gut, sie schreiben schöner, aber bin ich deswegen ein schlechterer Mensch? Nein. Ich sollte aufhören, mich selbst zu sabotieren, mich schlecht zu machen. Ich sollte anfangen, mich zu akzeptieren, mich zu lieben, mich kennen zu lernen. Vielleicht habe ich Stärken, von denen ich lange nichts wusste? Aber eines weiß ich, es muss etwas passieren. Denn es kommt niemand, der dich rettet. Man muss sich selbst retten.

Es ist Zeit, neue Zeilen zu schreiben und die alten der Vergangenheit zu überlassen. Wann ich die neuen Zeilen schreiben werde, weiß ich nicht. Aber eines ist sicher – so wie es jetzt ist, darf es nicht weitergehen.

Ich möchte die Lichter dieser Welt leuchten sehen, egal wie dunkel es draußen ist. Ich möchte lachen, richtig lachen. Ich möchte morgens aufstehen und mich freuen, dass ein neuer Tag begonnen hat. Ich möchte auch abends mit einem Lächeln ins Bett gehen. Ich möchte anfangen, mich wieder zu lieben, Stück für Stück. Eine große Motivation ist Male Geers von TikTok. Als ich sie entdeckte, fühlte ich mich irgendwie weniger verloren. Sie strahlt in ihren Videos so viel Liebe aus. Natürlich ist das Leben nicht immer Regenbogen und Sonnenschein, aber wir können unser Leben besser machen. Wir können einfach versuchen, mehr positiv zu denken und das Schlechte draußen zu lassen.

Ich denke, ich werde vorerst nur sporadisch hier auf meinem Blog posten. Immer dann, wenn ich etwas zu sagen habe, wenn ich das Bedürfnis habe, etwas zu schreiben. Und was ich in der Zwischenzeit mache? Ich versuche, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ich will aufhören, mich für andere aufzuopfern. Ich will mich selbst wichtig genug nehmen. Und dabei möchte ich euch mitnehmen. Irgendwann werde ich ein Update zu diesem Post schreiben. Wie der Post aussehen wird? Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass ich dann einen Schritt weit zu mir selbst gefunden habe.

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2 Comments

  • Du solltest sowieso nur schreiben, wenn dir danach ist und wenn du es tust, dann tust du es für dich und nicht für andere. Ich werde jetzt nicht Sachen sagen wie „kopf hoch“ usw… denn du sagst es selber: Du weißt eigentlich was dir gut tut. Du weißt alles schon. Manchmal muss man sich erlauben ein wenig so zu sein. Aber du musst auch die Kraft finden dich wieder hochzuziehen und ich hoffe du hast Menschen in deinem Umfeld, die dich dabei unterstützen können. Aber vor allem liegt es auch in deinen Händen. Fühl dich einfach mal gedrückt.

    Ich habe mich auch letztes Jahr von jemanden gelöst für den ich viele Federn gelassen habe und erst als der Abstand da war, merkte ich wie toxisch und einseitig das alles eigentlich war. Und das ist mir auch immer wieder im Leben passiert. Und wenn ich dann manchmal aus der Ferne sehe, was diese Menschen, die ein wichtiger Teil von mir waren, heute ohne mich machen… dann zerreist es mich. Ich kann es auch nicht lassen immer wieder mal nach ihnen zu sehen. Aber ich muss mich dann auch immer zwingen mich wieder umzudrehen und in die andere Richtung zu schauen.

    PS: Ich habe deinen Blog abonniert… ich werde also immer da sein, wenn du etwas Neues schreibst. Und wenn das erst in zwei Monaten wieder der Fall ist, dann ist das so. Lang lebe der Feedreader 😉 Also mach dir mal keine Gedanken, wenn es mit dem Schreiben gerade einfach nicht funktionieren will.

  • Hallo Anja,
    ich finde es toll, dass Du trotz der schlechten Erlebnisse die Hoffnung nicht aufgibst und wieder mehr zu Dir selbst finden möchtest. Vielleicht kann Dir das Buch „Das Love Principle“ von Aley Loyd und Barbara Imgrund weiterhelfen? Oder Spiritualität? Auf alle Fälle solltest Du Dir selber nicht zu viel Druck machen. Wenn Du einmal eine Zeit nicht zum Schreiben kommst, dann ist das eben so.

    Alles Gute
    Julia

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