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Du kannst stolz sein, nicht aufgegeben zu haben

Eigentlich wollte ich heute einen ganz anderen Beitrag veröffentlichen. Durch viele Gespräche und viel Zuspruch habe ich mich entschlossen, den Beitrag anders zu gestalten. Wie ihr wisst, bin ich auf einer Reise zu mir selbst. In meiner Vergangenheit habe ich viele Traumata erlebt, welche mich langfristig krank gemacht haben. Darüber und über viele andere Themen habe ich hier in meinem Blog berichtet. Oft habe ich mich trotzdem schlecht gefühlt, weil ich viele negative Gedanken geäußert habe. Aber mein Blog war immer mein Anker, wo ich einfach ich selbst sein konnte. Und dafür bin ich sehr dankbar.

Ich habe in den letzten Wochen unheimlich viel gelernt und das, was ich gelernt habe, möchte ich einfach weitergeben. Vielleicht kann sich der eine oder andere in einigen Dingen wiederfinden und etwas mitnehmen.

Vergleiche dich nicht mit anderen

Einer meiner größten Fehler war, mich mit anderen zu vergleichen. Natürlich ist das bis zu einem gewissen Grad normal, denn irgendwo kennt das jeder, aber wenn es übertrieben ist, kann es einen krank machen. Das war bei mir der Fall. Ich habe mich verglichen, wo ich nur konnte.

#01. Ein Beispiel gibt es auch im Blog: Das Vergleichen meiner Layouts und auch meines Blogs im Allgemeinen führte dazu, dass ich meine Blogs oft schloss und wieder neu eröffnete. „Jeder andere kann viel bessere Blogs gestalten“, sagte ich mir. Ich war nicht nur deprimiert, sondern auch so enttäuscht von mir selbst. Warum nur, dachte ich oft. Dabei vergaß ich, dass gerade die Blogger, die ich toll fand und mit denen ich mich verglich, etwas mit Design studiert oder gelernt hatten. Vergleichen ist in Ordnung, wenn es hilft, sich zu verbessern, aber man sollte es nie krankhaft tun.

Das aktuelle Design, das meinen Blog ziert, hat mich viel Zeit und Arbeit gekostet und ich mag es sehr, aber trotzdem denke ich oft, dass es besser hätte sein können. Daher kann ich nur eines sagen: Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern konzentriere dich auf dich selbst und deine Stärken.

#02. Ein Beispiel aus dem Leben: Durch meine Depression habe ich viel zu oft sehr schlecht über mich und mein Leben gedacht. Ich habe mich mit anderen Menschen verglichen. Ich habe geschaut, was die schon alles erlebt und geschafft haben. Dann habe ich auf mich geschaut und festgestellt, dass ich aufgrund meiner Krankheit andere Wege gehe und nicht zufrieden bin. Der obige Satz (in der Überschrift) hat mich wieder wachgerüttelt. Und es stimmt, ich habe nie aufgegeben, trotz aller Hindernisse. Daran halte ich fest.


Was dir nicht gut tut, lass los

Bis Dezember/Anfang Januar hatte ich eine Freundin namens I., zumindest dachte ich das immer. Als ich merkte, dass diese Freundschaft ziemlich einseitig war, fiel ich in ein tiefes Loch. Ich konnte es selbst nicht verstehen und war sehr traurig. Trotzdem wollte ICH zu ihr gehen und MICH entschuldigen. Aber wofür? Wofür sollte ich mich entschuldigen? Dafür, dass ich mich nicht mehr ausnutzen lassen wollte? Dafür, dass sie mir das Gefühl gab, weniger wert zu sein? Und ich hatte Recht. Sie hat sich nie bemüht, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten. Und ich habe immer gegeben. Ich hatte es einfach satt.

Zur gleichen Zeit im Januar löschte ich auch die Hälfte meiner Freunde auf Facebook. Auch meine Kontaktliste auf dem Handy schrumpfte. Ich gebe zu, das tat weh. Als ich die Nummer von I. löschen wollte, zögerte ich ein wenig, aber dann tat ich es doch. Die ersten Tage danach waren sehr schwer. Ich habe oft an sie gedacht. Durch viel Zuspruch wurde es dann langsam besser. Jetzt, einige Wochen später, kann ich nur sagen, dass es die richtige Entscheidung war, sie gehen zu lassen. Sie hat mir schließlich nicht nur wehgetan, sondern auch eine falsche Freundschaft vermittelt.

Denke an das, was du bereits geschafft hast

Viel zu oft habe ich gedacht, dass ich so und so sein muss, weil ich sonst nicht der Norm entspreche. Ich fühlte mich sehr oft im Leben als Versagerin, wenn ich andere Wege ging. Schuldgefühle und Ängste machten sich breit. Ich wurde depressiv und bin durch die Hölle gegangen. Früher dachte ich, so naiv wie ich war, irgendwann wird alles besser oder es kommt jemand und rettet mich. Diese Denkweise hat mir zwar geholfen, aber letztendlich musste ich mir eingestehen, dass ich mich selbst retten muss.


Lass die Vergangenheit los

Für mich war es immer sehr schwer, meine Vergangenheit zu akzeptieren, und doch lebte ich weiter in ihr. Ich hatte grundsätzlich Angst vor Neuem, weil das Alte einfach vertraut war, egal wie schmerzhaft es war. Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich meine Vergangenheit loslassen musste, wenn ich heilen wollte. Ich begann oder versuchte, die Traumata, die ich erlebt hatte, zu verarbeiten. Da in der Zwischenzeit sehr viel Zeit vergangen war, hatte sich sehr viel manifestiert und das war einfach sehr schwierig.

Ich wollte immer wieder die Person sein, die ich vor all dem war. Aber jetzt, nach fast 20 Jahren, merke ich, dass ich das eigentlich gar nicht mehr will. Denn die Person, die ich vor all dem war, war nicht dort, wo ich jetzt bin. Jetzt bin ich nicht nur reifer, ich habe auch viel mehr Lebenserfahrung. Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen. Ich habe meinen Wert erkannt, wenn auch nicht immer sofort. Damals war ich einfach naiv und habe viel zu viel mit mir machen lassen, aber jetzt achte ich viel mehr auf mich. Natürlich haben mich die 20 Jahre sehr geprägt und vieles ist nicht so gelaufen wie geplant, aber ich bin hier und habe weitergekämpft. Und das zählt.

Im Januar dieses Jahres habe ich beschlossen, mich von vielen Dingen zu distanzieren. Es war wie ein großer Cut. Ich konzentrierte mich mehr auf mich selbst, löschte viele Kontakte sowohl auf Facebook als auch auf dem Handy, schaute nur noch wenig Nachrichten in der Welt an und merkte, dass es mir gut tat.

Während meiner Abwesenheit war ich jedoch mit der lieben Tati und der lieben Claudia verbunden. Sie haben mir nicht nur gezeigt, dass viele meiner Gedanken richtig waren, sondern mir auch die Unterstützung gegeben, die ich brauchte. Ich bin euch beiden unglaublich dankbar!

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3 Comments

  • Ich weiß es ist schwer sich nicht zu vergleichen und zufrieden mit sich selbst zu sein. Es ist immer so einfach gesagt, aber es umzusetzen ist eine ganz andere Schiene.
    Nur mal so nebenbei erwähnt: Ich liebe dein Design und würde mir wünschen, deines meines viel mehr so aussieht. Ich habe immer das Gefühl, dass es bei mir so unruhig aussieht, aber ich habe es nie besser hinbekommen und lebe nun mit dem Kompromiss. Du weißt, ich habe auch schon öfter darüber geklagt, wie schwer es mir fällt Vergangenes loszulassen… es sind eben doch Teile von einem selbst und eigentlich weiß man, dass es einem besser gehen würde. Aber auch das ist eben nicht einfach.
    Es ist gut, dass da Menschen sind, die dich an die Hand nehmen und dir immer wieder zeigen, dass du wertvoll bist!! Du machst das super!

  • Also ich finde Dein Design sehr schön. Das schreibe ich unbedingt um Dich aufzuheitern, sondern weil ich es wirklich schön finde. Mit dem „Sich mit anderen nicht zu vergleichen“ dat habe ich auch manchmal Probleme. Aber ich bin glaube ich auch darin schon besser geworden.

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